Aktuell

Wie ein zarter Schillerfalter
Ein Audiowalk am ITZ im Zimmertheater Tübingen
Premiere: 01.05.2022
„Beeindruckend ist der Audiowalk auch durch seine Sprachkunst. Das Stück gleicht einem metaphorischen Marathon, in seiner Geschwindigkeit fast eher einem Sprint, bei dem der Zuhörer aus dem Staunen über die skurril-fantastischen Sprachbilder und poetischen Dichtungen nicht mehr herauskommt. Nun erkennt man die weitere Rolle des sechsbeinigen Herrn Falter: Schmetterlinge, das Fliegen, der Kokon, sie alle sind Sinnbilder für Sarahs Entwicklung, für ihre Wünsche und Gefühle. Und obwohl man zwischendurch um die Protagonistin und ihren Zustand bangt, so ist es doch ein zufriedenes Gefühl, mit dem man die Kopfhörer abnimmt: ‚So niederschmetternd kann es gar nicht sein, dass du dich nicht aufrappeln kannst. Kleine Raupe, rappel dich wieder auf, zerbeiß deinen Kokon und entfalte deine Flügel. Schmetterlings und schmetter rechts.'“
Justine Konradt, Schwäbisches Tagblatt

Alleinheit. Das Universum bleibt ’ne Nullnummer
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen
Premiere: 20.11.2021


„Pertl schlüpft – und das ist technisch und schauspielerisch großartig umgesetzt – in alle sechs Rollen: In zum Teil gleichzeitig projizierten Videos ist er der Erzähler, der, groß wie ein Riese, sich immer herunterbeugen muss, damit man auch seinen Oberkörper sieht, ein argwöhnischer Nachbar, der klein wie ein Gnom ist, ein potentieller Mitbewohner, den Pertl plump wie einen Troll gibt, ein Freund, der durchaus manipulativ ist, und ein Weiser, rätselhaft wie eine Sphinx.“
Christoph B. Ströhle, Reutlinger Generalanzeiger

„Eine Reflexion übers Fallen könnte man es nennen, aber auch über Henne, Ei und anderes Vogelgetier. Auch über Redewendungen, Sprichworte – zumindest kommen sie reichlich vor. Genau wie Zahlen, insbesondere die Null, aber auch die Eins, was sicher kein Zufall ist, lebt die digitale Welt doch in Form von Nullen und Einsen. Auch das Alleinsein ist Thema, das hier Alleinheit heißt, was es einerseits von der bloß erlittenen Einsamkeit unterscheidet und andererseits nach zwei Seiten hin anschlussfähig macht: Zum All. Und zur Monade. Jeder Mensch bekanntlich eine Welt, dessen einziges Unglück, laut Pascal, daher rührt, dass er nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermag. Das Fallen wiederum hat vom Sündenfall, dem Sturz aus dem Paradies über das Fallen eines Vogels aus dem Nest bis zur Welt im freien Fall der Ökokatastrophe manches zu bieten. So lässt sich Autor und Regisseur Peer Ripberger fallen und spielt mit den Worten und Gedanken, im besten Fall wie Georg Büchner in Leonce und Lena.”
Peter Ertle, Schwäbisches Tagblatt


100% ernst und 100% ironisch
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen
Premiere: 16.10.2021


„Sensationell – was für ein Spaß! »100% ernst und 100% ironisch« ist ein erstaunlich leichtes, zugängliches Stück, unterhaltsam auch, wenn manchmal minutenlang fast nichts geschieht: Die vier Katzendarsteller liegen dann nur träge und verschlafen herum um den Katzenbaum, strecken sich vielleicht ein bisschen, erwachen, turnen auf den Plattformen des Baums, fallen hin, kratzen sich, werden wild und wieder träge.“
Thomas Morawitzky, Reutlinger Generalanzeiger

„Ein manch Geschichtenzauber versprühendes Endzeitraumspiel ausgebremster Menschen, die erst der Bau einer „Spaßbombe“ (!) zum Leben erweckt. (…) Und auf einmal sind wir dabei, und es ist völlig egal, in welchem Stück diese kleinen Geschichten vorkommen, es ist auch ganz egal, ob die 100% ernst sind oder ironisch oder zu wie viel Prozent was, ob erfunden, irgendwo aufgelesen oder von wem auch immer erlebt. Leuchtender Lebensmüll, Poesie, in der Verlorenheit, Beiläufigkeit und Albernheit dieses Settings gegenwärtig wie Sternschnuppen. (…) Es wird jedenfalls Bombe (…) Miau.“
Peter Ertle, Schwäbisches Tagblatt


Beleidigtsein ist auch keine Lösung
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen
Premiere: 10.04.2021


„In der neuen Solo-Inszenierung am ITZ spielt sich ein Mittdreißiger virtuos aus der Kontaktsperre heraus. […] Gäbe es eine Zwischenwelt zwischen der virtuellen und der analogen Sphäre, sie könnte so aussehen wie die neue Inszenierung des ITZ am Tübinger Zimmertheater. […] Schauspieler Roman Pertl verleiht der allzu bekannten und mittlerweile vielleicht auch ermüdenden Situation allein vor dem Bildschirm (und allein mit den eigenen Sehnsüchten) eine so schillernde wie anrührende Präsenz weit über den Wiedererkennungseffekt hinaus.“
Dorothee Hermann, Schwäbisches Tagblatt

„Roman Pertl nutzt den Soundtrack seiner Jugend in den frühen 2000er-Jahren, um den Empfindungen der Figur Ausdruck zu geben, sie, wo bloße Worte nicht ausreichen, zu vertiefen oder Dinge auch ironisch zu brechen. […] Konstantin Dupelius und Justus Wilcken haben für den Abend eine ganze Reihe von Songs aufbereitet, die Pertl stimmig interpretiert. Peer Mia Ripbergers Regiekonzept geht auf.“
Christoph B. Ströhle, Reutlinger Generalanzeiger

„In Zeiten von Zoom-Konferenzen und Videochats weckt dieser inszenatorische Kunstgriff eine Sehnsucht. Pertl lässt das Publikum erahnen, wie schön das Live-Erlebnis einst war. (…) Dass sich Pertl als ein wunderbarer Sänger erweist, macht den großen Reiz der Produktion aus.“
Elisabeth Maier, Esslinger Zeitung


Wie ein zarter Schillerfalter
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen
Premiere: 24.10.2020


„In Peer Mia Ripbergers Text ‚Wie ein zarter Schillerfalter‘ tanzt die Hauptfigur Sarah in den Suizid. Wie feiner Sand zerrinnt ihre Sprache in einer Wirklichkeit, die sie nicht begreift: ‚Verwundet im Konversationskrieg. Argumentationssplittergranate. Leere Worthülsen überall.‘ Sprachgewaltig zeigt der Regisseur und Autor die Zerrissenheit einer jungen Frau, die er in multiple Persönlichkeiten zerlegt. Immer wieder kratzt er die poetische Textfläche mit dramatischen Dialogen auf.“
Elisabeth Maier, Theater der Zeit am 01.2021

„Es ist ein sogkraftwirkendes Zusammenspiel von 4 Schauspielerinnen und Schauspielern, einer fulminanten Musik und verschiebbaren raumhohen Videowänden, als würden sie mitspielen. Das Publikum war hin und weg.“
Bertram Schwarz, SWR am 25.10.2020

„Die neue Inszenierung „Wie einzarter Schillerfalter“ (…) funktioniert auf mehreren Ebenen: visuell, choreographisch, durch die mitunter fast überbordende, rhythmisierte, auch poppig reimende Sprache.“ (…) Auch der Sound formte das Bühnengeschehen und konnte sich derart steigern, als würde er einen ansaugen, sogar noch jenseits der Bühne.“
Dorothee Hermann, Schwäbisches Tagblatt am 26.10.2020

„Peer Mia Ripberger hat bildersatte Verse geschrieben, die lyrisch geschlossen dahinfließen (…) Die große darstellerische Leistung dieses Abends liegt bei Anaela Dörre, die immer wieder eindrucksvoll zur Hauptfigur Sarah wird, ehe diese sich auflöst in ein inneres Ensemble, Mario Högemann, Roman Pertl, Katharina Rehn zu den Stimmen ihrer aufgespaltenen Persönlichkeit, den Stimmen von außen werden. (…) die Schauspieler geben Emotionen starken körperlichen Ausdruck, winden sich, krümmen sich, kämpfen. (…) Das Fluide, als Bild des Todes und der Wandlung, bestimmt das Stück durchgehend. Peer Mia Ripberger Stück, die Schizoanalyse einer jungen Frau zwischen Start-up und Hölderlin, beeindruckt und endet ambivalent. Ein Vers bleibt besonders im Gedächtnis, weil er ganz zur aktuellen Lage zu passen scheint: „Der Frühling war immer meine Lieblingsjahreszeit / doch in diesem Jahr blüht überall nur die Angst.““
Thomas Morawitzky, Reutlinger Generalanzeiger am 26.10.2020

„Im ehemaligen Löwen-Kino, das die Stadt Tübingen im Sommer zur großen Bühne umgebaut hat, entfaltete der Co-Intendant des Zimmertheaters mit dem Ensemble einen poetischen Totentanz, der ästhetische Grenzen sprengt. (…) Die Leichtigkeit, mit der Ripberger vom Leben und Sterben der fragilen Gestalt schreibt, berührt zutiefst. (…) Die poetische Sprache kratzt Ripberger immer wieder mit dramatischen Elementen auf. Das klingt unruhig, ungestüm. (…) Anaela Dörre wächst in der Rolle der jungen Frau, die am Leben zerbricht, über sich hinaus. Mit grandiosem Körpertheater zeichnet die junge Spielerin den seelischen Schmerz einer Gescheiterten nach, die dem Druck und den Mobbing-Attacken der Leistungsgesellschaft nicht mehr Stand halten kann. (…) Durchweg überzeugt das experimentierfreudige Ensemble auch in den Chorszenen, die Ripbergers bildgewaltige Sprache schön zum Klingen bringen. (…) Am neuen Spielort zeigt sich die Entwicklung des jungen Zimmertheater-Ensembles. Längst haben sich die Künstlerinnen und Künstler von der Performance zum Gesamtkunstwerk bewegt.“
Elisabeth Maier, Esslinger Zeitung am 03.11.2020


Im Antlitz der Maschinen oder das Recht auf Makellosigkeit
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen.
Premiere: 29.02.2020


„Die körperlosen Stimmen aus der Dunkelheit erwiesen sich als erstaunlich wirkungsvoller Kunstgriff. (…) Das gab der Inszenierung eine poetische Qualität, eine Dimension von Sehnsucht, Schmerz und Einsamkeit jenseits der beißenden Gesellschaftssatire (…) eine intelligente Sozialfarce.“
Schwäbisches Tagblatt am 03.03.2020

„Das Ensemble des Zimmertheaters und Gastdarstellerin Katharina Rehn zeigen wunderbar gelungenes Schauspieltheater.“
Reutlinger General Anzeiger am 02.03.2020


Nee, ich bin bloß fett geworden…
Stückentwicklung mit Anaela Dörre am ITZ im Zimmertheater Tübingen.
Premiere: 17.09.2019


„Peter Pan lockt in einem verbalen Battle all die Facetten von Panik aus der Schauspielerin heraus, die ihr das Leben gerade so schwer machen (…) Toll, wie Anaela Dörre sich in den unterschiedlichen Rollen die Bälle zuwirft! Ihre Darstellung ist so mutig wie konsequent, das Stück – wie auch der donnernde Publikumsapplaus am Ende unterstreicht – Knoten lösend und relevant.“
Reutlinger Generalanzeiger vom 19.11.2019

„Am ITZ werden mit „Nee, ich bin bloß fett geworden…“ der Kindernichtwunsch und seine Folgen für die Psyche einer konkreten Frau sehenswert inszeniert. (…) Der Monolog einer Schauspielerin, der mittels vieler filmischer Partner sehr dialogisch gerät. (…) eine so ernste wie charmant witzige, theatralisch forschende Diskussion widerstreitender Haltungen. (…) So arbeitet diese Inszenierung mit dem Kindsein gegen das Kinderhabenmüssen. Eine einleuchtende Paradoxie.“
Schwäbisches Tagblatt am 19.11.2019


Götzendämmerung. Post-fuck-tische Ergüsse zum Zeitgeschehen
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen.
Premiere: 27.04.2019


„Gewagter trat das Zimmertheater unter seinen neuen Intendanten bislang nicht auf“
Reutlinger Generalanzeiger vom 29.4.2019

„Das neue ITZ-Stück ‚Götzendämmerung. Post-fuck-tische Ergüsse zum Zeitgeschehen‘ ist die beklemmende Tour de Force durch eine dauererregte Pornowelt, die ziemlich dicht an die Zuschauer heranrückt“
Schwäbisches Tagblatt vom 30.4.2019


„Auch in der Uraufführung „Götzendämmerung“ gelingt es den Theatermachern, komplexe Themen wie politische Unwahrheiten und hemmungslose Gewinnmaximierung auf unterhaltsame Weise in Szene zu setzen. Was das Publikum begeistert, ist der tiefgesellschaftskritische Sinn der sich hinter schockierend ehrlichen, aber auch amüsanten Bühnenbildern und Dialogen versteckt. Das ITZ schafft es somit erneut mit einer neugeborenen Form der Theaterästhetik zu brillieren und hinterlässt tiefen Eindruck bei den Zuschauern.“
Kupferblau vom 4.5.2019

„Ripbergers Diskurs über schwere philosophische Themen wie den Kampf um Wahrheit in Zeiten der Verblendung kommt nicht zuletzt deshalb griffig und bilderstarkt beim Publikum an, weil das Ensemble die schweren Thesen mit viel Wort- und Spielwitz vermittelt. Auch Mario Högemann, Nina Karimy und Christopher Wittkopp verstehen es, die versteckte Ironie in Ripbergers kraftvoller Sprache mit Esprit zu vermitteln.“
Eßlinger Zeitung vom 23.5.2019


Im Rausch der Maschinen oder das Recht auf Faulheit
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen.
Premiere: 09.02.2019


„Peer Ripberger ist eine jener starken Stimmen der Gegenwart, die eine Ästhetik für das Theater des digitalen Wandels entwickeln.“
Theater der Zeit am 1.4.2019

„Eine rasante, kurzweilige und sehr amüsante Collage aus Klassenkampf und Arbeitsverweigerung am Zimmertheater Tübingen.“
SWR am 11.2.2019


„Es ist hörbar wieder Peer Ripberger-Sound, es sind hörbar wieder die Themen, die das ITZ umtreiben (…) in dieser Inszenierung wird tatsächlich theatralisch über die Zukunft diskutiert. Und, ja: es ist Theater. Es ist Streit. (…) Es macht Spaß, Anaela Dörre, Mario Högemann, Thea Rinderli und Christopher Wittkopp zuzusehen.“
Schwäbisches Tagblatt vom 11.2.2019


„Die Ma[n]ifeste, die Entwürfe, die Blöcke politischer, theoretischer Sprache, die die Schauspieler vortragen, verharren in einer Schwebe zwischen ernstem Anspruch, Ironie und Komik, Anaela Dörre, Mario Högemann, Thea Rinderli und Christopher Wittkopp schlagen sich, als junge Menschen ihrer Zeit, sehr menschlich herum mit dem Gewicht, das in dieser Zeit auf der Welt lastet.“
Reutlinger General-Anzeiger vom 12.2.2019


Intendanz am ITZ im Zimmertheater Tübingen
ab der Spielzeit 2018/19


„Die Ripbergers stehen für eine neue Theatergeneration, die auf performative Konzepte setzt. Allen Vorurteilen zum Trotz schaffen es die zwei, das Stammpublikum nicht zu vertreiben und neue, auch junge Zuschauer anzusprechen.“
Theater der Zeit am 1.4.2019

„‚Institut für theatrale Zukunftsforschung‘ nennen sie ihr Projekt. Wie großartig die beiden sympathischen Theaterchefs den theoretischen Begriff mit Leben erfüllen, zeigt das Interesse der Tübinger an den wöchentlichen Sitzungen und an vielen anderen Formaten der Partizipation. Da gehen im engen Foyer der städtischen Bühne schon mal die Stühle aus.“
Eßlinger Zeitung vom 23.5.2019

„Im Tübinger Zimmertheater scheint die neue Intendanz im Doppelpack zu gelingen: Peer und Dieter Ripberger, beruflich und privat ein Paar, punkten seit Oktober mit ihren Bühnenexperimenten und ziehen wieder mehr jüngere Zuschauer an.“
Stuttgarter Zeitung am 5.4.2019


„Alles in allem ist das, was Dieter und Peer Ripberger am Zimmertheater versuchen, samt den Veränderungen der Produktionsbedingungen, mehr als anregend. Man darf sehr gespannt sein, wie es mit der theatralen Zukunftsforschung in Tübingen weitergeht, nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch ästhetisch.“
Manfred Jahnke in Die Deutsche Bühne, Februar 2019


Der bleierne Lauf der Geschichte ist ein Arschloch
Stückentwicklung am ITZ im Zimmertheater Tübingen.
Premiere: 20.10.2018


„‚Der bleierne Lauf der Geschichte ist ein Arschloch‘. Okay, dass die Welt den Bach runtergeht, das hat man sinngemäß schon mal gehört. Auch beim Untertitel ‚Aufbruch nach Utopia‘ fühlt man noch nicht den Dampf von heißem neuem Theater-Scheiß. Der Auftakt zur neuen Intendanz am Zimmertheater Tübingen geht aber einher mit einer Herangehensweise, die die Umfirmierung des Theaters in ein „Institut für theatrale Zukunftsforschung“ beschreibt. Und die merkt man dem Stück von Autor und Co-Intendant Peer Ripberger an. Es entstand in großen Teilen in der Stadt und unter dem Eindruck ihrer Menschen. Die erkennen sich wieder, was im Premierenpublikum sowohl für Heiterkeit als auch für offene Unmutsbekundung sorgt.“
nachtkritik.de vom 20.10.2018

„Die Absage an traditionelle Theaterformen, an psychologisierende Darstellung, weist in die Zukunft des Zimmertheaters, verrät aber nicht zu viel. ‚Der bleierne Lauf der Geschichte‘ konfrontiert das Publikum mit etwas Neuem: ein Stück, das fordert, irritiert, bunt und trocken zugleich, nicht ohne Zauber und doch provozierend plakativ.“
Reutlinger General-Anzeiger vom 22.10.2018


„Das Auftaktstück der neuen Intendanz am Institut für theatrale Zukunftsforschung (ITZ) ist ein mit manch interessanten Ideen bestücktes Manifest linker Gegenkultur, das es sich zu einfach macht. Theater – ist es nicht.“
Schwäbisches Tagblatt vom 22.10.2018


„Das kleine Tübinger Zimmertheater droht seine große Vergangenheit zu verspielen.“
Schwäbisches Tagblatt vom 26.10.2018


1968: Geschichte kann man schon machen, aber so wie jetzt
ist’s halt scheiße

Stückentwicklung am Theater Augsburg.
Premiere: 10.03.2018


„Tagtraum der Freiheit“:
„Das alles ist ernst, hat aber viel Komik, auch der Chor der Vorschläge zu einer Kulturrevolution oder die Sologesänge „was bitteschön ist mit dem Abfall?“. Danach werden die Träume nach draußen getragen, vor die Brechtbühne, in bester Agitationsmanier mit Megafon. Die ersten, die lautstark mitmachen, sind ältere Herrschaften, die vom kostenlosen Nahverkehr träumen. Doch an diesem Abend herrscht eine hinreißende Jugend; mehr als drei Viertel der Zuschauer sind unter 18, die träumen dann auch mal von einem Einser-Abitur. Aus den Fenstern der Anwohner werden Träume gerufen, lustige und wichtige, es geht herrlich heiter zu.“
Süddeutsche Zeitung vom 16.3.2018

„Vom Mut eine Utopie zu formulieren“:
„Ja, dieser Abend war politisch […] [Er] spielt mit der Leerstelle und dem Abbruch von Theater […] Gleichzeitig wagt [er] sich aus diesem Vergangenen und Gegenwärtigen in eine Zukunft […] Da macht er sich auch angreifbar […] aber den Mut, die Phantasie dann wirklich auszumalen und seine Phantasie da auf die Bühne zu bringen – das finde ich bemerkenswert.“
Deutschlandfunk Kultur am 10.3.2018

„Das der Mut zur Utopie heute, in Zeiten behaupteter Alternativlosigkeit, nostalgischer Vergangenheitsbeschwörung und zukunftspessimistischer Krisendiskurse, höchst politisch ist, wählt Ripberger als schlüssigen Ausgangspunkt seiner Inszenierung und wagt sich ganz in diesem Sinne weit hinein in das Reich der Phantasie.“
Bayrischer Rundfunk am 11.3.2018

„Im ersten Teil auf nackter Bühne reden sich drei Schauspieler und drei Schauspielerinnen (davon eine, Annika Ullmann, die stumm als Souffleuse mit einem Stapel Papier am WG-Tisch dabeisitzt!) im Tempo von Schnellfeuer-Gewehren die Köpfe heiß, geben auch schon mal chorisch – und in bester Brecht‘scher Verfremdung – zu bedenken, dass dieses Gerede auf einer Theaterbühne eigentlich überhaupt nicht politisch und sowieso für die Katz‘ sei, die besten zehn Minuten der Veranstaltung aber die waren, als das Publikum seine Plätze suchte und so zeigte, wie Gesellschaft funktioniert.“
Die Deutsche Bühne vom 12.03.2018

„Peer Ripberger macht das sehr geschickt: Aus traditionellem Theater wird Agitationstheater und schlussendlich eine Bühneninstallation. Seine Stückentwicklung springt von der Vergangenheit in die Gegenwart und schließlich in die Zukunft.“
Bayrische Staatszeitung vom 16.3.2018

„Stark wird der Abend, wenn die Schauspieler in der Pause weiterspielen, sie das Publikum auf die Straße holen, dort mit dem Megafon im Stil von Martin Luther Kings „Ich habe einen Traum“ Reden halten. Sehen, mitmachen und darüber sprechen gehen in der Pause nahtlos ineinander über.“
Augsburger Allgemeine vom 11.3.2018

„Die Zuschauer streifen durch die Versatzstücke des Antifaschismus, des Antikapitalismus, der revolutionären Begeisterung, und dem, was dahinter steht: Nicht so werden zu wollen wie die Elterngeneration, anders zu leben, noch mehr: anders zu denken, zu fühlen, zu lieben. Dazwischen thematisiert sich das Stück immer wieder selbst.“
Donaukurier vom 16.3.2018

„1968: Geschichte kann man schon machen, aber so wie jetzt ist’s scheiße, ist alles, aber sicher nicht langweilig. Und wer auch nach dem Theaterbesuch noch ein bisschen grübeln will und wem es gefällt, wenn all seine Sinne in Anspruch genommen werden, der sollte in eine der folgende Aufführungen gehen“
Neue Szene Augsburg vom 13.3.2018

„Es gibt noch genügend Leute, die sich an 1968 gut erinnern. Die damals dabei waren. Die sich sofort einfinden konnten in die Atmosphäre auf der Brechtbühne: eine Gruppe schwarz gekleideter (etwas zu gestylt für 68er!) junger Leute, pausenlos rauchend am Diskutieren, noch bevor das Stück anfängt.“
Die Augsburger Zeitung vom 13.3.2018

„Erstaunlich ist, wie aktuell die Probleme noch immer sind. Es geht um Konsumzwang und falsche Bedürfnisse. Die weltweite Ausbeutung wird angesprochen. Gefordert werden die Veränderung von Schule und Uni sowie ein wirksamer Kampf gegen alte und neue Nazis. Ein Problem sind die Abfallberge.“
a3kultur vom 14.3.2018