Die Sparmaßnahme

Der Aufzug sollte sie alle drei nach oben befördern. Doch dann bleibt er stecken. Ärgerlich für Erwin, Geschäftsführer einer im Gebäude ansässigen Firma. Er muss zu einem Termin und erwartet einen wichtigen Anruf vom Arzt. Auch Maja kann das nicht gebrauchen. Sie hat mal wieder ein Bewerbungsgespräch. Mehr als ungünstig ist es für Esther, denn wie so oft in letzter Zeit fällt die Betreuung in der Kita aus. Und niemand kann ihr Kind abholen. Die Störung dauert länger als gedacht. Die Hausverwaltung ist nicht zu erreichen. Hier wird an allen Ecken und Enden gespart. Wie sollen Erwin, Maja und Esther da rauskommen?

Das neue Stück von Corinna Huber und Peer Mia Ripberger könnte aktueller nicht sein: Infrastruktur zerfällt, die Wirtschaft schwächelt und die kommunalen Kassen sind leer. Ein satirischer Text über finanziell frostige Zeiten, der einige unerwartete Wendungen bereithält.

ITZ im Zimmertheater Tübingen
Premiere: 22.03.2025
Text: Corinna Huber, Peer Mia Ripberger
Inszenierung: Peer Mia Ripberger
Schauspiel: Johanna Engel, Julian Lehr, Alina Valerie Weinert
Ausstattung: Raissa Kankelfitz
Musik: Justus Wilcken, Konstantin Dupelius
Dramaturgie: Corinna Huber

„Julian Lehr (Erwin), Johanna Engel (Maja) und Alina Valerie Weinert (Esther) spielen die unfreiwillige Begegnung, die länger dauert, als den Betroffenen lieb ist, mit situativer Komik und an den Figuren sowie am Gebäude (nebst dem schon länger nicht mehr gewarteten Fahrstuhl) festgemachter Gesellschaftskritik. […] Das hat Witz, Tempo und Dynamik und spielt sich tatsächlich auf einer Fläche von nicht viel mehr als zwei Quadratmetern ab.“

Christoph B. Ströhle, Reutlinger Generalanzeiger

„So befreit wie da gespielt wird, ist eine vorher eingereichte Kündigung als theaterproduktives Mittel nicht zu verachten. […] Hier wird vor allem das kleine Format der Kellerbühne von Vorteil. Feine Mimik, kleine Gesten, bedeutsame Blickreaktionen auf das vom Gegenüber Gesagte. Hier im Keller kann man das fast wie für eine Kamera spielen. Sie machen es großartig.“

Peter Ertle, Schwäbisches Tagblatt

„Die Dialoge zwischen dem Mann und den zwei Frauen sind knapp und in ihrer Banalität unfreiwillig witzig. Yasmina Reza zeigt ihre Spuren. Handys spielen wie in „Gott des Gemetzels“ (und im Gemetzel des wirklichen Lebens) eine zentrale Rolle. […] Drei Personen von Anfang bis Ende in einem geschlossenen Raum von 2 m² – das ist eine szenische Herausforderung, und das Ensemble Johanna Engel, Julian Lehr und Alina Valerie Weinert bewältigt sie mit Bravour. Sie spielen eine Spur mehr als realistisch und – bis zum „Anhang“ vor dem Ende – eine Spur weniger als skurril.“ 
Thomas Rothschild – Nachtkritik

Thomas Rothschild – Nachtkritik