Fett. Mein BMI ist höher als dein IQ, Bitch!

von Peer Ripberger mit Biographischen Szenen der Performerinnen

Spätestens als britische Forscher erklärten, die übergewichtigen Menschen seien schuld am Klimawandel, wurde deutlich, dass erneut eine Form der Hexenjagd stattfindet. Die Zielpersonen sind die sogenannten Fetten. Aber was ist dran an den vielen Studien, den angeblichen Folgekrankheiten, den scheinbar horrenden Mehrkosten, die »die Dicken« mit ihrem ungezügelten Appetit verursachen? Wohin bringt uns der permanente Zwang, dünn zu sein? Was folgt politisch aus der Verteufelung der Adipositas? Und wie lebt es sich als »Dicke« in einer solchen Gesellschaft? Leistungsdruck, Selbstoptimierung, wechselnde Diäten. Nicht nur die »Fetten« leiden unter diesen Imperativen.
Lotta Bohde und Elisabeth Bohde stellen sich der Normierung des Körpers, verweigern sich ihr, klagen sie an. Zeigen, wie sie sich mal mehr, mal weniger wohl fühlen mit ihrem als zu hoch definierten Gewicht. Sprechen über eigene Erfahrungen, über Fremdbestimmung und kapitalistische Vereinnahmung. Rufen zur Solidarität unter allen Gewichtsklassen auf.


Theaterwerkstatt Pilkentafel

Premiere: 15.09.2016

Text und Regie: Peer Ripberger
Sound-Design: Sebastian Gimm
Kostüm: Gesine Hansen
Dramaturgie: Torsten Schütte
Fotos: Ben Ziegler
Besetzung: Elisabeth Bohde, Lotta Bohde

 

Zum Trailer


„Im Zusammenspiel mit Lautsprecher- und Leinwandpräsentation prangern die beiden Frauen einen gesellschaftlichen Zwang zur Körperperfektionierung an, stellen sich widersprechende Aussagen über vermeintlich gesundes Verhalten bloß und Vorurteile über dicke Menschen in Frage. „Glaubt ihr wirklich, wir sitzen den ganzen Tag auf dem Sofa und fressen Chips?“, fragt Elisabeth Bode klagend ins Publikum.“

Flensburger Tageblatt vom 18.09.2016

 

„Peer Ripberger hat die Eröffnungsproduktion Fett. Mein BMI ist höher als dein IQ, Bitch! auf die Bühne gebracht. Ein Zwei-Personen-Stück mit Elisabeth Bohde und ihrer Tochter Lotta, die das Thema Dicksein verhandelt, indem es gängige Vorurteile mit der Innenperspektive von Betroffenen konfrontiert – ziemlich textlastig, mutig, persönlich, eindringlich und oft auch sehr witzig.“

Kieler Nachrichten vom 07.10.2016