Eigentlich sollte es ein unverfänglicher Filmabend werden: Anna und Moritz haben eingeladen, gekocht und – leider den Wein vergessen. Als dann auch noch unerwartete Gäste erscheinen, eskaliert der Abend gewaltig. Es öffnen sich menschliche Abgründe, wohin man nur schaut. Das Spiel von Selbstinszenierung und Vortäuschung falscher Identitäten gerät aus den Fugen. Der scheinheiligen Selbstvergewisserung folgt die unaufrichtige Fremdbeschuldigung. Haben die Sozialen Medien und der digitale Kapitalismus ein loderndes narzisstisches Inferno entfacht oder nur Öl in ein seit je brennendes Feuer gegossen? Wie verändert sich unser Blick in den Spiegel, wenn wir unsere Fotos durch einfachste Anwendungen den gängigen Idealen anpassen können? Sei es das simple Glätten der Haut im Selfie, das Verjüngen des Bewerbungsbildes oder der nachgebesserte Oberkörper auf Dating-Plattformen. Was macht all das mit der Persönlichkeit? Wie verändert sich das eigene Selbstbild? Und was passiert in Situationen, in denen man sich plötzlich nicht mehr hinter der digitalen Illusion des perfekten Ichs verstecken kann?
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„Die körperlosen Stimmen aus der Dunkelheit erwiesen sich als erstaunlich wirkungsvoller Kunstgriff. (…) Das gab der Inszenierung eine poetische Qualität, eine Dimension von Sehnsucht, Schmerz und Einsamkeit jenseits der beißenden Gesellschaftssatire (…) eine intelligente Sozialfarce.“ |
„Das Ensemble des Zimmertheaters und Gastdarstellerin Katharina Rehn zeigen wunderbar gelungenes Schauspieltheater.“ |
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